Making War, Mapping Europe Militarized Cultural Encounters 1792–1920

"In sechs Themenbereichen werden Begegnungen von deutschen, französischen und englischen Soldaten mit dem Vorderen Orient und der Peripherie Europas im ‚langen 19. Jahrhundert‘ vorgestellt. Gerade die Jahrestage der napoleonischen Kriege und des Ersten Weltkrieges haben ein breiteres öffentliches Interesse für diese Ereignisse geweckt. Hier möchte die Ausstellung anknüpfen. Sie richtet sich gleichermaßen an ein wissenschaftliches Publikum und an eine historisch interessierte Öffentlichkeit. Der Besucher erhält hier einen visuellen Eindruck von der Präsenz napoleonischer Soldaten in Ägypten, in Italien und in Russland und ebenso von der Begegnung deutscher Militärangehöriger mit dem Osmanischen Reich und mit dem Balkan während des Ersten Weltkrieges. Auch den bayerischen Soldaten in Griechenland und den britischen Soldaten in Ägypten im 19. Jahrhundert sind eigene Ausstellungsbereiche gewidmet. Von diesen vielfältigen Kontakten sind zahlreiche Zeugnisse auf uns gekommen, seien es Photographien, Kunstwerke, Souvenirs oder aber zufällig überlieferte Gebrauchsgegenstände. Hierzu zählen eine eigens für muslimische Soldaten konstruierte Abwandlung des deutschen Stahlhelms, der das Berühren des Bodens mit der Stirn während des Ritualgebetes ermöglichte oder aber einen Zopf, den ein in russische Kriegsgefangenschaft geratener napoleonischer Offizier als Erinnerung an seine russische Freundin aufbewahrt hat. Die hunderte Bilder und Artefakte der Ausstellung machen deutlich, wie militärische Einsätze und Expeditionen letztlich auch als Katalysatoren für unterschiedlichste Formen einer interkulturellen Begegnung fungierten. Sie zeigen eine große Bandbreite, die ebenso Wissenstransfer wie auch Fragen der Gewalt deutlich macht und die den Genderaspekt ebenso einschließt wie die Erinnerungskultur. Mit Unterstützung vieler namhafter Museen und Archive sowie aus privaten Nachlässen wurden Exponate zusammengetragen und in den historischen Kontext eingebettet. Allgemein verständliche thematische Essays zu verschiedenen Aspekten des kulturellen Kontakts ergänzen die Ausstellung und präsentieren zugleich erste Forschungsergebnisse des Projektes. Die Online-Ausstellung entstand im Rahmen des von der europäischen Förderlinie HERA finanzierten internationalen Verbundforschungsprojekts ‚Making War, Mapping Europe‘, das von Prof. Dr. Oliver Janz an der Freien Universität Berlin geleitet wird. Beteiligt sind zudem das Trinity College Dublin und die britischen Universitäten von Swansea und York."
Veröffentlicht durch
Sprache

Deutsch

Land

Deutschland

Redaktion
Veröffentlicht am
28.04.2024
Beiträger
Thomas Meyer
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